Ein Blick in das Stuttgarter Adressbuch von 1942 verrät: Die Königstraße 38 war schon im letzten Jahrhundert eine ganz besondere Geschäftsadresse. Unweit des Kronprinzenpalais waren im „Großen Bazar“ beispielsweise Rechtsanwälte und Notare, ein Optiker, ein Herrenartikel-Fachgeschäft, eine Huthandlung und die Aluminium-Zentrale beheimatet. Im Herbst 2022 soll die Adresse eine Renaissance erleben. Dort, wo bis 2019 noch unter anderem H&M und Maredo ihre Leistungen anboten, werden dann ebenerdig und im ersten Obergeschoss erneut auf 2.500 Quadratmetern Einzelhandelsflächen zu finden sein. Für die Etagen 2 bis 5 haben die Münchener CONTORA AG und die Aachener Grundvermögen als Eigentümerin nun einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Die CONTORA AG wird als Premiumanbieter auf über 2.700 Quadratmeter in fast 60 Büros und neun Meeting- und Tagungsbereichen Platz für Unternehmer und Unternehmen schaffen.
„Wir freuen uns, dass wir in der baden-württembergischen Landeshauptstadt an einem solch geschichtsträchtigen Ort unser dann zehntes CONTORA Office Solutions Center eröffnen werden“, stellen die beiden Vorstände Helmut Arend und Lars Henckel unisono fest. Bisher ist die Unternehmensgruppe in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und München mit eigenen Office Centern vertreten.
Dabei legen die Verantwortlichen Wert darauf, dass ihre Häuser stets an den besten Adressen zu finden sind. Dazu zählt in Berlin zum Beispiel der Pariser Platz am Brandenburger Tor oder auch das „Palais an der Oper“ in München und die Königsallee in Düsseldorf. „In diese Reihe passt die Königstraße in Stuttgart hervorragend“, betont Helmut Arend.
„CONTORA Office Solutions Center stehen für hochwertige Bürolösungen für Unternehmen, Start Ups und Selbstständige. Unsere Kunden erwartet ein eindrucksvolles Ambiente, das sich durch erstklassige Materialien, geschmackvolle Accessoires und einen individuellen, professionellen Kundenservice hervorhebt“, erklärt Lars Henckel. „Unser Ziel ist es, den Kunden eine Arbeitsumgebung auf Fünf-Sterne-Niveau zu bieten.“
Der Leitspruch „The Finest Art of Working“ sei sowohl für die Geschäftsführung wie auch für jeden Mitarbeitenden Versprechen und Motivation zugleich. „Deshalb bieten wir nicht nur eine moderne Arbeitsumgebung mit einer zeitgemäßen Infrastruktur, sondern sind mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch immer engagiert an der Seite unserer Kunden und tragen mit individuellen und flexiblen Dienstleistungen dazu bei, dass sie sich ausschließlich auf ihr Business konzentrieren können.“
Auch die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Eigentümerin des im Bau befindlichen Gebäudes, freut sich über den neuen Mieter. Im Oktober 2013 hatte die Kölner Gesellschaft das ursprünglich sechsgeschossige Gebäude aus dem Jahr 1982 für einen ihrer Fonds erworben, Ende 2019 entkernt und ab Juli 2020 oberirdisch abgerissen. Seit November 2020 läuft der Neubau.
Schon heute ist klar, dass die Passage im Rahmen des Neubaus geschlossen wird, um die Nutzung der neuen Gebäudefläche zu optimieren. Ein repräsentativer Zugang von der Kronprinzstraße aus wird den Zugang zu den Obergeschossen erheblich aufwerten. Für 2022 erwartet die Eigentümerin den Abschluss der Bauarbeiten. Im Spätsommer/Frühherbst sollen dann die Mieter ihre Flächen beziehen können.
„Gemeinsam mit dem beratenden Immobilienunternehmen ‚AllOfficeCenters‘ und unserem Partner für die Projektentwicklung und das Interieur Design, dem Kölner Unternehmen ‚projekt rheinland AG‘, werden wir 2022 ein Office Center eröffnen, das in Stuttgart eine herausragende Adresse sein wird“, ist sich Vorstand Lars Henckel sicher.
Er ist überzeugt, dass mit dem CONTORA Office Solution Center „Kronprinzenpalais“ in der süddeutschen Wirtschaftsmetropole auch ein wenig der alte Geist des „Großen Bazar“ wiederbelebt werden wird. „Wir freuen uns auf Stuttgart“, fassen Helmut Arend und Lars Henckel abschließend zusammen.
Das Gebäude Königstraße 34-38 war in der Stuttgarter Stadtgeschichte als „Großer Bazar“ bekannt. Es war ein Geschäftshaus an der Ecke der damaligen Kanzleistraße (heute: Willi-Bleicher-Straße) und der Königstraße. Es wurde vermutlich zwischen 1834 und 1837 nach Plänen des Hofbaumeisters Nikolaus Friedrich von Thouret erbaut. 1880 wurde die Fassade nochmals umgestaltet und die zuvor offenen Erdgeschossarkaden geschlossen und ebenfalls als Geschäftsräume genutzt. 1944 wurde das Gebäude im Krieg völlig zerstört und auch seither nicht mehr in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut.